LaufbeschwerdenLaufbeschwerden

Die Plantarfaszie (Fußsohlensehne) ist eine anatomische Struktur, die aus Bindegewebe besteht und sich an der Fußsohle unter der Haut befindet (Plantarseite). Sie ist hinten am Fersenbein und vorne an den ersten Zehengliedern befestigt und bildet einen Bogen, der dazu beiträgt, die Kraft zu übertragen, die erforderlich ist, um den Fuß von hinten nach vorne zu bewegen. Außerdem trägt sie zur Unterstützung des Fußgewölbes bei.

Neuere Studien deuten darauf hin, dass die Plantarfaszie (Aponeurosis plantaris) eigentlich eher eine Sehnenplatte (Aponeurose) als eine echte Faszie ist.

Ist die Plantarfaszie zu kurz, neigt das Fußgewölbe dazu, höher zu sein; ist sie hingegen länger als normal, neigt der Fuß dazu, flach zu sein. Eine Entzündung dieser anatomischen Struktur führt zu einer Erkrankung, die als Plantarfasziitis bekannt ist, einem sehr häufigen Prozess, der beim Gehen Schmerzen an der Fußsohle verursacht.

Anatomie

Die Plantarfaszie besteht aus einer dicken, weißlichen, perlmuttartigen Platte, die durch die Überlagerung mehrerer Schichten von faserigem Gewebe gebildet wird. Im hinteren Teil entspringt es dem medialen Fortsatz des Fersenbeins an der Ferse, während es sich in seinem vorderen Teil in 5 Lappen teilt, die an den ersten Zehengliedern ansetzen und sich vorher verzweigen, um den Durchgang der Sehnen der Zehenbeugemuskeln zu ermöglichen.

Funktion

Fußgewölbe

Die Plantarfaszie trägt zur Stützung des Fußgewölbes bei, indem sie als Zugband fungiert, das unter Spannung steht, wenn der Fuß belastet wird. Ein biomechanisches Modell schätzt, dass sie bis zu 14 % der Gesamtlast des Fußes trägt.

Gehen

Die Plantarfaszie spielt auch eine wichtige Rolle bei der dynamischen Funktion des Gehens und Laufens, indem sie wie eine Feder wirkt und dabei hilft, Energie zu bewahren. Während der Kontaktphase des Gangs dehnt sie sich kontinuierlich.
Beim Abstoß-Vorgang überträgt und verteilt sie die Wadenkraft auf den Vorfuß (insbesondere auf die Großzehe) und verstärkt die Hebelwirkung vom Großzehenballen. Wie ein Spanngurt sorgt sie dafür, dass die innere Seite der Fußsohle als Brückenkonstruktion gewölbt verläuft.

Vor und unmittelbar nach dem Mittelfußauftritt kam es zu einer raschen Dehnung, die zwischen dem Mittelfußauftritt und dem Absetzen der Zehen ein Maximum von 9 % bis 12 % erreichte. Während dieser Phase verhält sich die Plantarfaszie wie eine Feder, was zur Energieeinsparung beitragen kann. Darüber hinaus spielt die Plantarfaszie eine entscheidende Rolle für die normale mechanische Funktion des Fußes, da sie zum "Winde-Mechanismus" beiträgt. Wenn die Zehen in der Antriebsphase des Gangs dorsal gebeugt werden, wird die Plantarfaszie angespannt, was zu einer Anhebung des Längsgewölbes und einer Verkürzung des Fußes führt. Man kann diesen Mechanismus mit einem Seil vergleichen, das um die Trommel einer Winde gewickelt wird, wobei die Plantarfaszie das Seil, der Mittelfußkopf die Trommel und der Griff die proximale Phalanx ist.

Pathophysiologie

Ein vollständiger oder teilweiser Riss der Plantarfaszie ist relativ selten, allerdings sind degenerativen Prozess sehr häufig. Etwa 15-20% der westlichen Welt leiden mindestens einmal im Leben an Beschwerden an der Fußsohlensehne. Es trifft Jung und Alt aber Frauen doppelt so oft wie Männer.

Eine Reizung oder Entzündung der Plantarfaszie macht sich durch Schmerzen im hinteren Drittel der Fußsohle an der Innenseite des Fußes bemerkbar (Plantarfasziitis (plantarer Fersenschmerz)). Die Schmerzen treten in der Regel allmählich auf, und in etwa einem Drittel der Fälle sind beide Füße betroffen.

Die Ursache für die Plantarfasziitis liegt meistens in einer übermäßigen Beanspruchung der Fußsohle (z. B. Sport, Übergewicht, Beruf).